10 Jahre EffiCon – herzlichen Glückwunsch! Wie würdest du denn deine EffiCon-Zeit als Geschäftsführer und Gründer beschreiben?
Wenn ich die letzten 10 Jahre beschreiben müsste, würde ich sagen: Sehr aufregend und sehr lehrreich. Wir sind jetzt eine Firma, die nicht mehr unbekannt ist. Wenn man überlegt, dass wir mit einem Mitarbeiter in einem kleinen 15-Quadratmeter-Büro angefangen haben und inzwischen verschiedene Standorte haben und unsere Mitarbeiterzahl dreistellig ist – dann kann man schon sagen, dass wir eine gute Entwicklung hingelegt haben.
Was würdest du sagen hat sich, neben der Mitarbeiteranzahl, am meisten verändert in den letzten 10 Jahren?
Es hat sich tatsächlich sehr viel verändert. Früher habe ich zum Beispiel alles noch selbst gemacht. Ich habe rekrutiert, hab versucht irgendwie Marketing zu machen und den Lohn zu bearbeiten und nebenbei habe ich noch Vertrieb gemacht. Das ist gar nicht mehr zu vergleichen mit den Prozessen, die wir heute haben. Insgesamt hat sich zudem die Arbeitswelt an sich geändert, denn wir sind, auch bedingt durch Corona, viel digitaler geworden und arbeiten nun mehr im Homeoffice. Ich habe in den letzten 4 Jahren so viele Videokonferenzen gemacht, wie in den letzten 14 Jahren nicht. Dadurch hat sich auch die Zusammenarbeit im Team geändert. Außerdem setzen wir in unseren Prozessen viel KI ein, was vor 10 Jahren überhaupt noch nicht denkbar war. Wir versuchen einfach inzwischen viele Prozesse zu automatisieren und Technik einzusetzen, die uns in vielen Bereichen weiterbringt. Aber nicht nur die internen Prozesse haben sich geändert. Im Recruiting haben wir jetzt einen ganz anderen Bewerber- und Fachkräftemarkt als noch vor ein paar Jahren. Wir sind viel multikultureller geworden und wir müssen die Bewerbenden viel mehr von uns überzeugen. Auch das, was den Menschen wichtig ist, hat sich sehr stark verändert. Obwohl finanzielle Aspekte immer noch bedeutsam sind, sind vor allem Work-Life-Balance, also die Rücksichtnahme und Einbeziehung persönlicher Lebensumstände und Freiheiten für das Privatleben sowie Weiterbildungen sehr viel wichtiger geworden.
Hast du dir denn vor 10 Jahren irgendwelche Ziele gesetzt, wo du mit EffiCon hinwillst und wenn ja, hast du die Ziele erreicht?
Ziele in Formen von Zahlen, also Umsatz oder andere Kennzahlen, habe ich mir tatsächlich nicht gesetzt. Mein Hauptziel war es einfach anzufangen und nicht zu scheitern. Das heißt ich wollte eine Firma aufbauen, die natürlich profitabel ist, die auch einen gewissen Namen am Markt hat. Wichtig war mir immer, dass wir einen guten Umgang mit den Mitarbeitern haben, dass sich alle wohlfühlen und dass wir gemeinsam erfolgreich sind. Und auch, dass wir für unsere Kunden einen echten Mehrwert bieten und dafür angesehen sind. Natürlich wollte ich als Unternehmen auch immer wachsen, aber ich habe das damals nicht genau an Zahlen festgemacht. Das hat sich eher in den letzten 3-4 Jahren entwickelt, dass wir zum Bespiel jedes Jahr mehr Umsatz machen oder 15 Mitarbeiter aufbauen wollen. Aber am Anfang wollte ich das einfach nicht in den Sand setzten und meine Familie weiterhin ernähren. Und auch wenn das ein egoistisches Ziel ist, wollte ich natürlich Geld damit verdienen. Das gehört ja auch mit dazu.
Dann kann man ja sagen, dass du dein Ziel von vor 10 Jahren auf jeden Fall erreicht hast. Ist das etwas, auf das zu stolz bist?
Ja, an sich kann man nach 10 Jahren sagen, dass man schon ein bisschen drauf stolz auf das ist, was man angefangen hat. Besonders bin ich stolz auf die Leute, die mich seitdem im Team begleitet haben. Da hat auch jeder einzelne eine Entwicklung genommen. Da bin ich natürlich auch stolz, dass einige Leute nun schon 6 oder 7 Jahren dabei sind, denn das bedeutet ja auch etwas in heutigen Zeiten. Wir bekommen, oft auch ungefragt, tolles Feedback von Kunden, Bewerbern und auch Mitarbeitern, dass wir einen guten Job machen. Das ist auf jeden Fall auch etwas, was mich stolz macht. Das zeigt, dass wir es geschafft haben die Werte, die mir von Angang an wichtig waren, bis heute zu transportieren: Wertschätzung, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit.
Gibt es trotzdem etwas, was du im Nachhinein ganz anders gemacht hättest?
Das ist eine sehr schwierige Frage! Mit Sicherheit habe ich die ein oder andere Entscheidung getroffen, die ich besser nicht so gefällt hätte. Aber das gehört dazu und es gibt tatsächlich nichts, was ich grundlegend anders gemacht hätte. Auch wenn mal etwas in die Hose geht, nimmt man dadurch Lerneffekte mit. Ich muss innerhalb einer Woche so viele große und kleine Entscheidungen treffen, dass es gar nicht immer die Richtigen sein können. Es geht nie nur straight forward, das ist einfach unmöglich.
Das stimmt wohl. Du hast ja erwähnt, dass du anfangs als Einzelkämpfer gestartet bist und eigenständig die passenden Kandidaten für unsere Projektpartner gefunden hast. Wie haben sich die Abläufe in den letzten zehn Jahren verändert, vom Alleingang hin zu einem eingespielten Team aus Recruitern und Vertrieblern, das heute gemeinsam arbeitet?
Zu Beginn bestand die größte Herausforderung darin, die Vielzahl an Aufgaben zu verteilen und auch abzugeben. Der erste Bereich, den ich abgegeben habe, war die gesamte Verwaltung – von der Vertragsgestaltung über die Lohnabrechnung bis hin zur Zeiterfassung der Mitarbeitenden. Als dieser Bereich abgedeckt war, habe ich Unterstützung im Vertrieb gesucht, gefolgt von einer weiteren Kraft im Recruiting und schließlich im Marketing. Mit der Zeit haben wir für jede Abteilung eine Person hinzugeholt und im Zuge unseres Wachstums begannen sich dann auch entsprechende Teams zu bilden.
Unsere Arbeitsweise hat sich im Laufe der Zeit erheblich professionalisiert. In den einzelnen Abteilungen sind wir viel spezialisierter geworden, was uns ermöglicht, deutlich tiefergehender zu arbeiten – etwas, das mir als alleiniger Unternehmer vorher schlichtweg nicht möglich war. Auch das gesamte Umfeld hat sich stark verändert. Es war notwendig, neue Wege zu gehen, sei es durch Active Sourcing im Recruiting oder die Optimierung der Website und der Social-Media-Präsenz im Marketing. Zusätzlich haben wir die Buchhaltung und IT intern integriert, was uns ebenfalls dabei unterstützt hat, kontinuierlich zu wachsen und uns in allen Bereichen weiter zu professionalisieren.
Welche Botschaft möchtest du unseren langjährigen Projektpartnern oder neuen Unternehmen, die bisher noch nicht mit uns zusammengearbeitet haben, mit auf den Weg geben?
Unser Ziel für die Zukunft ist es, sowohl für unsere langjährigen Partner als auch für neue Kunden ein verlässlicher Wegbegleiter und Problemlöser zu bleiben. Wir möchten ein Partner sein, der die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden versteht und stets die bestmöglichen Lösungen für sie umsetzt. Dabei ist es für uns von größter Bedeutung, unsere Werte zu bewahren: Verlässlichkeit, Authentizität und das ständige Streben danach, das Beste für unsere Kunden zu erreichen. In diesem Sinne hoffe ich, dass wir die hervorragenden Partnerschaften, die wir mit unseren bestehenden Kunden pflegen, fortsetzen und auch mit neuen Kontakten genauso erfolgreiche Beziehungen aufbauen – und das nicht nur für die kommenden Jahre, sondern weit darüber hinaus.
Wir danken dir Stefan für deine Zeit, die interessanten Einblicke in die vergangenen 10 Jahre EffiCon und schauen schon mit großer Vorfreude auf viele weitere Jahre.